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Wie digitale Lösungen Working Capital in Echtzeit steuern und finanzielle Spielräume für Wachstum schaffen.

25. August 2025
Artikel

Ein digitalisiertes Working Capital Management schafft Transparenz, reduziert gebundenes Kapital und stärkt die Liquidität. Durch datenbasierte Steuerung von DSO, DIO und DPO sichern Unternehmen ihre Zahlungsfähigkeit, optimieren Prozesse und verwandeln Working Capital in einen strategischen Wachstumstreiber.

Max Borisovskiy
Business & Corporate Finance Analyst
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Digitalisierung  im Working Capital: Liquidität sichern, Effizienz steigern

Working Capital ist längst mehr als eine Kennzahl im Finanzbericht. Es ist ein zentraler Hebel, um Liquidität zu sichern, Risiken zu managen und Wachstum zu ermöglichen. Doch die Realität zeigt: Laut PwC (2024) sind im DACH-Raum durchschnittlich 20–30 % des Umlaufvermögens ineffizient im Working Capital gebunden.

Diese Entwicklungen machen deutlich: Working Capital Management muss digital, datenbasiert und dynamisch erfolgen. Im Zentrum stehen drei Stellhebel – Umsatz, Inventar und Ausgaben. Sie werden über die Kennzahlen Days Sales Outstanding, Days Inventory Outstanding und Days Payables Outstanding gemessen und lassen sich durch digitale Technologien besser steuern.

‍

Umsatz: Forderungen beschleunigen – DSO optimieren

Die Days Sales Outstanding (DSO) zeigt an, wie viele Tage ein Unternehmen im Schnitt auf Zahlungseingänge wartet. Lange Forderungslaufzeite n führen nicht nur zu gebundenem Kapital, sondern auch zu einer wachsenden Unsicherheit bei der Liquiditätsplanung. Bei anhaltend hohen Zinsen bedeutet ein hoher Days-Sales-Outstanding-Wert für Unternehmen implizite Finanzierungskosten: Sie tragen die Zinslast, weil sie die Liquidität ihrer Kunden mitfinanzieren. Ein aktives Forderungsmanagement reduziert diese Belastung und stärkt die eigene Finanzkraft.

Digitale Technologien greifen an dieser Stelle ein. Rechnungen können automatisiert erstellt, geprüft und verschickt werden – häufig direkt aus ERP- oder FiBu-Systemen heraus. Das reduziert Fehlerquellen, vermeidet Verzögerungen und beschleunigt den gesamten Prozess. Ebenso wichtig ist die proaktive Kommunikation mit Kunden: Digitales Forderungsmanagement ermöglicht es, Zahlungserinnerungen automatisch und vor allem rechtzeitig zu versenden. Statt erst nach Verzug zu reagieren, kann bereits wenige Tage vor Fälligkeit ein Hinweis mit den relevanten Zahlungsinformationen ausgelöst werden.

Darüber hinaus eröffnet der Einsatz von KI und Data Analytics neue Möglichkeiten. Mit Hilfe von Risikoscoring-Algorithmen lassen sich Kundengruppen nach ihrem Zahlungsverhalten segmentieren. So können Finanzabteilungen Kunden mit hoher Ausfallwahrscheinlichkeit frühzeitig identifizieren und passende Maßnahmen einleiten – sei es durch eine strengere Kreditlimitierung, individuell angepasste Zahlungsbedingungen oder ein engeres Monitoring.

Unternehmen, die diese digitalen Hebel konsequent nutzen, berichten von signifikanten Verbesserungen: niedrigere Außenstände, stabilere Cashflows und eine deutlich verlässlichere Liquiditätsplanung. Im Ergebnis werden die Days Sales Outstanding  nicht nur reduziert, sondern das Forderungsmanagement entwickelt sich zu einem strategischen Steuerungsinstrument.

Spezialisierte Lösungen wie Debtist, Serrala Alevate oder CollectAI unterstützen Unternehmen dabei, Rechnungsprozesse durchgängig zu digitalisieren und Mahnläufe zu automatisieren. Ergänzend bieten ERP-Systeme wie SAP S/4HANA oder Microsoft Dynamics 365 Finance integrierte Module, die den gesamten Forderungsprozess in Echtzeit abbilden. Diese Systeme verbinden Automatisierung mit Transparenz und ermöglichen es Finanzabteilungen, Forderungslaufzeiten gezielt zu verkürzen und das Risiko von Zahlungsausfällen aktiv zu steuern.

‍

Inventar: Bestände intelligenter steuern – DIO senken

Die Days Inventory Outstanding (DIO)  KPI misst, wie lange ein Unternehmen sein Inventar, Vor- und Endprodukte,  im Schnitt lagert, bevor sie verkauft oder verarbeitet werden. Ein zu hoher DIO bedeutet, dass Kapital in Lagerhallen gebunden ist, während es an anderer Stelle für Investitionen oder Wachstum fehlen könnte. Gleichzeitig drohen Risiken wie Veralterung, Wertminderungen oder steigende Lagerkosten.

Digitale Technologien eröffnen hier neue Möglichkeiten. Predictive-Analytics-Modelle können auf Basis von Vergangenheitsdaten, Marktentwicklungen und saisonalen Schwankungen präzise Prognosen für den Bedarf erstellen. So lassen sich Produktions- und Beschaffungsprozesse wesentlich genauer planen, wodurch Überbestände vermieden werden. Parallel dazu helfen IoT-Sensoren, digitale Zwillinge und cloudbasierte Plattformen, jederzeit den exakten Bestand in allen Lagern oder Distributionszentren abzubilden. Das schafft Transparenz über die gesamte Supply Chain und ermöglicht eine dynamische Anpassung, wenn Nachfrage oder Lieferfähigkeit schwanken.

Besonders wirksam ist zudem die Integration in Sales & Operations Planning (S&OP). Durch die enge Verknüpfung von Vertrieb, Produktion und Einkauf entsteht ein gemeinsames Bild über die Bestandsentwicklung. Damit können Unternehmen ihre Lagerhaltung gezielt optimieren und gleichzeitig die Liefersicherheit auf hohem Niveau halten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: geringere Kapitalbindung, reduzierte Lagerkosten und ein stabilerer Cash Conversion Cycle. Unternehmen, die digitale Inventarsteuerung einsetzen, berichten regelmäßig von Bestandsreduktionen im zweistelligen Prozentbereich – ohne Abstriche bei Servicegrad oder Kundenzufriedenheit.

Lösungen wie Kinaxis RapidResponse oder o9 Solutions unterstützen Unternehmen dabei, Bestände in Echtzeit zu überwachen und Szenarien für Nachfrage- oder Lieferänderungen zu simulieren. Ergänzend ermöglichen Infor CloudSuite Industrial oder SAP Integrated Business Planning (IBP) eine enge Verzahnung von Sales & Operations Planning mit Produktions- und Einkaufsprozessen. Mit diesen Tools lassen sich Lagerbestände nicht nur transparent darstellen, sondern auch aktiv optimieren – ein zentraler Hebel zur Senkung des Days Inventory Outstanding.

‍

Ausgaben: Verbindlichkeiten strategisch nutzen – DPO optimieren

Die Days Payable Outstanding (DPO) KPI misst, wie lange ein Unternehmen im Durchschnitt benötigt, um seine Lieferanten zu bezahlen. Während eine Verlängerung der Zahlungsziele kurzfristig die Liquidität verbessert, kann ein zu spätes Zahlen die Beziehungen zu Lieferanten belasten und zu Mahngebühren führen. Entscheidend ist also nicht die Maximierung, sondern die optimale Steuerung der DPO.

Digitale Systeme bieten CFOs hier einen klaren Vorteil. Über Lieferantenportale können Rechnungen, Zahlungsfristen und Skonto-Möglichkeiten jederzeit transparent eingesehen werden. Das erleichtert nicht nur die Zusammenarbeit mit Lieferanten, sondern schafft auch Vertrauen durch klare Kommunikation. Gleichzeitig können Rechnungsfreigaben digitalisiert und automatisiert werden – was Prozesse beschleunigt, Fehler reduziert und sicherstellt, dass Skonto systematisch genutzt wird.

Ein weiterer Vorteil digitaler DPO-Steuerung sind Szenario-Simulationen. CFOs können mit wenigen Klicks analysieren, wie sich die Verlängerung oder Verkürzung von Zahlungszielen auf Liquidität, Lieferantenbeziehungen und die Gesamtprofitabilität auswirkt. Diese Datenbasierung ermöglicht es, finanzielle Spielräume bewusst zu steuern, anstatt auf Ad-hoc-Entscheidungen angewiesen zu sein.

Die Praxis zeigt: Unternehmen, die digitale DPO-Lösungen implementieren, senken ihre Prozesskosten im Rechnungswesen um bis zu 30 % und verbessern gleichzeitig ihre Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten. So wird das Ausgabenmanagement nicht nur ein Mittel zur kurzfristigen Liquiditätsoptimierung, sondern zu einem zentralen Baustein strategischer Partnerschaften entlang der Lieferkette.

Plattformen wie ValueWorks bieten CFOs die Möglichkeit, DPO-Kennzahlen direkt in ein integriertes Steuerungscockpit einzubinden. In Kombination mit Daten aus Einkauf und Supply Chain lassen sich Zahlungsströme transparent machen, Szenarien simulieren und Verhandlungen mit Lieferanten datengestützt vorbereiten. So wird Working Capital Management nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil einer ganzheitlichen Unternehmenssteuerung verankert.

‍

Fazit: Digitalisierung als Transformationshebel

Die Digitalisierung verleiht dem Working Capital Management eine neue Dimension: von der reaktiven Verwaltung hin zur strategischen Steuerungsdisziplin.

• Niedrigere DSO sichern schnelleren Mittelzufluss.

• Optimierte DIO verhindern unnötige Kapitalbindung.

• Effiziente DPO stärken Liquiditätsspielräume, ohne die Lieferkette zu belasten.

Damit wird Working Capital nicht nur zum Indikator für finanzielle Stabilität, sondern zu einem aktiven Treiber für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Digitale Systeme sind der Enabler, der CFOs Transparenz, Präzision und Geschwindigkeit bietet – und Working Capital zu einem echten Steuerungsinstrument der Zukunft macht.

‍

Häufige Fragen (FAQ):

1. Was bedeutet digitales Working Capital Management?

Es kombiniert Daten aus dem ERP- und weiteren Systemen mit Business Analytics, um Forderungen, Bestände und Verbindlichkeiten optimal zu überwachen. Dadurch entsteht volle Transparenz über die Finanz- und Warenströme. Unternehmen können Liquidität gezielt steuern und Risiken frühzeitig erkennen.

2. Wie kann Digitalisierung die Days of Sales Outstanding (DSO) senken?

Automatisierte Rechnungsprozesse beschleunigen die Erstellung, Prüfung und Versendung von Rechnungen. KI-gestützte Scoring-Modelle segmentieren Kunden nach Zahlungsrisiken und leiten passende Maßnahmen ein. So sinken Außenstände und Cashflows werden stabiler.

3. Warum ist die Optimierung der Days of Inventory Outstanding so wichtig?

Ein hoher DIO bindet Kapital in Lagerbeständen, das für Wachstum fehlt, und verursacht zusätzliche Kosten. Mit Predictive Analytics und IoT-Sensoren lassen sich Bestände präzise steuern und Bedarfe vorhersagen. Unternehmen gewinnen Flexibilität und senken Lagerkosten deutlich.

4. Welche Vorteile bringt eine digital optimierter Days of Purchases Outstanding (DPO) KPI?

Digitale Lösungen schaffen Transparenz über Zahlungsfristen, Skonto-Möglichkeiten und Rechnungsfreigaben. CFOs können Szenarien simulieren, um Auswirkungen auf Liquidität und Lieferantenbeziehungen zu bewerten. Das stärkt Partnerschaften und verbessert die Finanzplanung.

5. Welche Technologien unterstützen CFOs im Working Capital Management?

ERP-Systeme automatisieren Prozesse, während Predictive Analytics präzise Forecasts liefern. IoT-Sensoren überwachen Bestände in Echtzeit, und KI-Algorithmen analysieren Risiken und Zahlungsverhalten. Die Kombination schafft Effizienz, Genauigkeit und Transparenz.

6. Wie trägt digitales Working Capital Management zum Wachstum bei?

Digitale Systeme senken Prozesskosten, optimieren Liquiditätssteuerung und reduzieren gebundenes Kapital. Dadurch entstehen finanzielle Spielräume für Investitionen und Innovationen. Working Capital wird so vom reinen Finanzindikator zum strategischen Wachstumstreiber.

Wie digitale Lösungen Working Capital in Echtzeit steuern und finanzielle Spielräume für Wachstum schaffen.

25. August 2025
Artikel
Digitalisierung  im Working Capital: Liquidität sichern, Effizienz steigern

Ein digitalisiertes Working Capital Management schafft Transparenz, reduziert gebundenes Kapital und stärkt die Liquidität. Durch datenbasierte Steuerung von DSO, DIO und DPO sichern Unternehmen ihre Zahlungsfähigkeit, optimieren Prozesse und verwandeln Working Capital in einen strategischen Wachstumstreiber.

Working Capital ist längst mehr als eine Kennzahl im Finanzbericht. Es ist ein zentraler Hebel, um Liquidität zu sichern, Risiken zu managen und Wachstum zu ermöglichen. Doch die Realität zeigt: Laut PwC (2024) sind im DACH-Raum durchschnittlich 20–30 % des Umlaufvermögens ineffizient im Working Capital gebunden.

Diese Entwicklungen machen deutlich: Working Capital Management muss digital, datenbasiert und dynamisch erfolgen. Im Zentrum stehen drei Stellhebel – Umsatz, Inventar und Ausgaben. Sie werden über die Kennzahlen Days Sales Outstanding, Days Inventory Outstanding und Days Payables Outstanding gemessen und lassen sich durch digitale Technologien besser steuern.

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Umsatz: Forderungen beschleunigen – DSO optimieren

Die Days Sales Outstanding (DSO) zeigt an, wie viele Tage ein Unternehmen im Schnitt auf Zahlungseingänge wartet. Lange Forderungslaufzeite n führen nicht nur zu gebundenem Kapital, sondern auch zu einer wachsenden Unsicherheit bei der Liquiditätsplanung. Bei anhaltend hohen Zinsen bedeutet ein hoher Days-Sales-Outstanding-Wert für Unternehmen implizite Finanzierungskosten: Sie tragen die Zinslast, weil sie die Liquidität ihrer Kunden mitfinanzieren. Ein aktives Forderungsmanagement reduziert diese Belastung und stärkt die eigene Finanzkraft.

Digitale Technologien greifen an dieser Stelle ein. Rechnungen können automatisiert erstellt, geprüft und verschickt werden – häufig direkt aus ERP- oder FiBu-Systemen heraus. Das reduziert Fehlerquellen, vermeidet Verzögerungen und beschleunigt den gesamten Prozess. Ebenso wichtig ist die proaktive Kommunikation mit Kunden: Digitales Forderungsmanagement ermöglicht es, Zahlungserinnerungen automatisch und vor allem rechtzeitig zu versenden. Statt erst nach Verzug zu reagieren, kann bereits wenige Tage vor Fälligkeit ein Hinweis mit den relevanten Zahlungsinformationen ausgelöst werden.

Darüber hinaus eröffnet der Einsatz von KI und Data Analytics neue Möglichkeiten. Mit Hilfe von Risikoscoring-Algorithmen lassen sich Kundengruppen nach ihrem Zahlungsverhalten segmentieren. So können Finanzabteilungen Kunden mit hoher Ausfallwahrscheinlichkeit frühzeitig identifizieren und passende Maßnahmen einleiten – sei es durch eine strengere Kreditlimitierung, individuell angepasste Zahlungsbedingungen oder ein engeres Monitoring.

Unternehmen, die diese digitalen Hebel konsequent nutzen, berichten von signifikanten Verbesserungen: niedrigere Außenstände, stabilere Cashflows und eine deutlich verlässlichere Liquiditätsplanung. Im Ergebnis werden die Days Sales Outstanding  nicht nur reduziert, sondern das Forderungsmanagement entwickelt sich zu einem strategischen Steuerungsinstrument.

Spezialisierte Lösungen wie Debtist, Serrala Alevate oder CollectAI unterstützen Unternehmen dabei, Rechnungsprozesse durchgängig zu digitalisieren und Mahnläufe zu automatisieren. Ergänzend bieten ERP-Systeme wie SAP S/4HANA oder Microsoft Dynamics 365 Finance integrierte Module, die den gesamten Forderungsprozess in Echtzeit abbilden. Diese Systeme verbinden Automatisierung mit Transparenz und ermöglichen es Finanzabteilungen, Forderungslaufzeiten gezielt zu verkürzen und das Risiko von Zahlungsausfällen aktiv zu steuern.

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Inventar: Bestände intelligenter steuern – DIO senken

Die Days Inventory Outstanding (DIO)  KPI misst, wie lange ein Unternehmen sein Inventar, Vor- und Endprodukte,  im Schnitt lagert, bevor sie verkauft oder verarbeitet werden. Ein zu hoher DIO bedeutet, dass Kapital in Lagerhallen gebunden ist, während es an anderer Stelle für Investitionen oder Wachstum fehlen könnte. Gleichzeitig drohen Risiken wie Veralterung, Wertminderungen oder steigende Lagerkosten.

Digitale Technologien eröffnen hier neue Möglichkeiten. Predictive-Analytics-Modelle können auf Basis von Vergangenheitsdaten, Marktentwicklungen und saisonalen Schwankungen präzise Prognosen für den Bedarf erstellen. So lassen sich Produktions- und Beschaffungsprozesse wesentlich genauer planen, wodurch Überbestände vermieden werden. Parallel dazu helfen IoT-Sensoren, digitale Zwillinge und cloudbasierte Plattformen, jederzeit den exakten Bestand in allen Lagern oder Distributionszentren abzubilden. Das schafft Transparenz über die gesamte Supply Chain und ermöglicht eine dynamische Anpassung, wenn Nachfrage oder Lieferfähigkeit schwanken.

Besonders wirksam ist zudem die Integration in Sales & Operations Planning (S&OP). Durch die enge Verknüpfung von Vertrieb, Produktion und Einkauf entsteht ein gemeinsames Bild über die Bestandsentwicklung. Damit können Unternehmen ihre Lagerhaltung gezielt optimieren und gleichzeitig die Liefersicherheit auf hohem Niveau halten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: geringere Kapitalbindung, reduzierte Lagerkosten und ein stabilerer Cash Conversion Cycle. Unternehmen, die digitale Inventarsteuerung einsetzen, berichten regelmäßig von Bestandsreduktionen im zweistelligen Prozentbereich – ohne Abstriche bei Servicegrad oder Kundenzufriedenheit.

Lösungen wie Kinaxis RapidResponse oder o9 Solutions unterstützen Unternehmen dabei, Bestände in Echtzeit zu überwachen und Szenarien für Nachfrage- oder Lieferänderungen zu simulieren. Ergänzend ermöglichen Infor CloudSuite Industrial oder SAP Integrated Business Planning (IBP) eine enge Verzahnung von Sales & Operations Planning mit Produktions- und Einkaufsprozessen. Mit diesen Tools lassen sich Lagerbestände nicht nur transparent darstellen, sondern auch aktiv optimieren – ein zentraler Hebel zur Senkung des Days Inventory Outstanding.

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Ausgaben: Verbindlichkeiten strategisch nutzen – DPO optimieren

Die Days Payable Outstanding (DPO) KPI misst, wie lange ein Unternehmen im Durchschnitt benötigt, um seine Lieferanten zu bezahlen. Während eine Verlängerung der Zahlungsziele kurzfristig die Liquidität verbessert, kann ein zu spätes Zahlen die Beziehungen zu Lieferanten belasten und zu Mahngebühren führen. Entscheidend ist also nicht die Maximierung, sondern die optimale Steuerung der DPO.

Digitale Systeme bieten CFOs hier einen klaren Vorteil. Über Lieferantenportale können Rechnungen, Zahlungsfristen und Skonto-Möglichkeiten jederzeit transparent eingesehen werden. Das erleichtert nicht nur die Zusammenarbeit mit Lieferanten, sondern schafft auch Vertrauen durch klare Kommunikation. Gleichzeitig können Rechnungsfreigaben digitalisiert und automatisiert werden – was Prozesse beschleunigt, Fehler reduziert und sicherstellt, dass Skonto systematisch genutzt wird.

Ein weiterer Vorteil digitaler DPO-Steuerung sind Szenario-Simulationen. CFOs können mit wenigen Klicks analysieren, wie sich die Verlängerung oder Verkürzung von Zahlungszielen auf Liquidität, Lieferantenbeziehungen und die Gesamtprofitabilität auswirkt. Diese Datenbasierung ermöglicht es, finanzielle Spielräume bewusst zu steuern, anstatt auf Ad-hoc-Entscheidungen angewiesen zu sein.

Die Praxis zeigt: Unternehmen, die digitale DPO-Lösungen implementieren, senken ihre Prozesskosten im Rechnungswesen um bis zu 30 % und verbessern gleichzeitig ihre Verhandlungsposition gegenüber Lieferanten. So wird das Ausgabenmanagement nicht nur ein Mittel zur kurzfristigen Liquiditätsoptimierung, sondern zu einem zentralen Baustein strategischer Partnerschaften entlang der Lieferkette.

Plattformen wie ValueWorks bieten CFOs die Möglichkeit, DPO-Kennzahlen direkt in ein integriertes Steuerungscockpit einzubinden. In Kombination mit Daten aus Einkauf und Supply Chain lassen sich Zahlungsströme transparent machen, Szenarien simulieren und Verhandlungen mit Lieferanten datengestützt vorbereiten. So wird Working Capital Management nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil einer ganzheitlichen Unternehmenssteuerung verankert.

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Fazit: Digitalisierung als Transformationshebel

Die Digitalisierung verleiht dem Working Capital Management eine neue Dimension: von der reaktiven Verwaltung hin zur strategischen Steuerungsdisziplin.

• Niedrigere DSO sichern schnelleren Mittelzufluss.

• Optimierte DIO verhindern unnötige Kapitalbindung.

• Effiziente DPO stärken Liquiditätsspielräume, ohne die Lieferkette zu belasten.

Damit wird Working Capital nicht nur zum Indikator für finanzielle Stabilität, sondern zu einem aktiven Treiber für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Digitale Systeme sind der Enabler, der CFOs Transparenz, Präzision und Geschwindigkeit bietet – und Working Capital zu einem echten Steuerungsinstrument der Zukunft macht.

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Häufige Fragen (FAQ):

1. Was bedeutet digitales Working Capital Management?

Es kombiniert Daten aus dem ERP- und weiteren Systemen mit Business Analytics, um Forderungen, Bestände und Verbindlichkeiten optimal zu überwachen. Dadurch entsteht volle Transparenz über die Finanz- und Warenströme. Unternehmen können Liquidität gezielt steuern und Risiken frühzeitig erkennen.

2. Wie kann Digitalisierung die Days of Sales Outstanding (DSO) senken?

Automatisierte Rechnungsprozesse beschleunigen die Erstellung, Prüfung und Versendung von Rechnungen. KI-gestützte Scoring-Modelle segmentieren Kunden nach Zahlungsrisiken und leiten passende Maßnahmen ein. So sinken Außenstände und Cashflows werden stabiler.

3. Warum ist die Optimierung der Days of Inventory Outstanding so wichtig?

Ein hoher DIO bindet Kapital in Lagerbeständen, das für Wachstum fehlt, und verursacht zusätzliche Kosten. Mit Predictive Analytics und IoT-Sensoren lassen sich Bestände präzise steuern und Bedarfe vorhersagen. Unternehmen gewinnen Flexibilität und senken Lagerkosten deutlich.

4. Welche Vorteile bringt eine digital optimierter Days of Purchases Outstanding (DPO) KPI?

Digitale Lösungen schaffen Transparenz über Zahlungsfristen, Skonto-Möglichkeiten und Rechnungsfreigaben. CFOs können Szenarien simulieren, um Auswirkungen auf Liquidität und Lieferantenbeziehungen zu bewerten. Das stärkt Partnerschaften und verbessert die Finanzplanung.

5. Welche Technologien unterstützen CFOs im Working Capital Management?

ERP-Systeme automatisieren Prozesse, während Predictive Analytics präzise Forecasts liefern. IoT-Sensoren überwachen Bestände in Echtzeit, und KI-Algorithmen analysieren Risiken und Zahlungsverhalten. Die Kombination schafft Effizienz, Genauigkeit und Transparenz.

6. Wie trägt digitales Working Capital Management zum Wachstum bei?

Digitale Systeme senken Prozesskosten, optimieren Liquiditätssteuerung und reduzieren gebundenes Kapital. Dadurch entstehen finanzielle Spielräume für Investitionen und Innovationen. Working Capital wird so vom reinen Finanzindikator zum strategischen Wachstumstreiber.

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